26.06.2024 ● Torsten Widua
Quereinstieg in Organisation, Transport oder Pflege
Der 35-jährige Monteur Nils war von 356 Tagen im Jahr 300 unterwegs, lebte in Hotels aus dem Koffer – bis er seiner bisherigen Karrierelaufbahn den Rücken kehrte und sein wahres Talent zum Beruf gemacht hat. Er hat das Office Management in einem großen Baumarkt übernommen und ist seit gut einem Jahr die rechte Hand seiner Chefin.
Schlummert in euch auch etwas, bei dem ihr sagt „Ich bin eigentlich zu etwas anderem geboren“? Eigentlich würde ich mein Hobby gerne zum Beruf machen? Dann hört doch einfach auf eure innere Stimme und vertraut auf sie. Schult um, fördert euere Begabung, entdeckt beruflich neue Perspektiven, Chancen und Möglichkeiten. Im dritten Teil unseres großen Blogs zum Thema Quereinstieg verraten wir euch, wir ihr in den Berufssparten Organisation, Transport und Pflege Fuß fassen könnt.
Zunächst ein paar Gründe, weshalb man über einen Quereinstieg nachdenken sollte:
Einfältigkeit im Joballtag
langfristige Unzufriedenheit im aktuellen Beruf
Lust auf Neues
wenige bis keine Aufstiegsmöglichkeiten im derzeitigen Job
nervige Kollegen in der Abteilung
unkooperative Chef-Etage
zu geringes Gehalt für zu viel Leistung
keine Förderung des eigenen Talents
keine ausgewogene Work-Life-Balance
keine Lust mehr auf Schichtarbeit
täglich gleicher Ablauf im Berufsleben
private Veränderungen stehen an (Geburt, Heirat, Umzug etc.)
man fühlt sich unterfordert im Berufsleben
gesundheitliche Aspekte (Krankheit, Unfall, Allergien etc.)
Und, erkennt ihr euch in einem oder sogar in mehreren Aspekten wieder? Wenn ihr dann vielleicht sogar den Drang spürt, endlich umzusatteln, wäre ein Quereinstieg doch eine gute und sinnvolle Idee.
Quereinstieg im Bereich Organisation
Lisa (38) ist seit drei Jahren Assistenz der Geschäftsführung in einem Straubinger Fertigungs-Unternehmen und verdient mit knapp 3.500 Euro brutto gutes Geld. Für sie die beste Entscheidung, ihren Beruf als Programmiererin aufzugeben, weil sie jetzt endlich das machen kann, was ihr liegt: Organisieren, verwalten, managen.
Manuel (26) hat vor ein paar Monaten sein Studium als Maschinenbauer abgeschlossen – und im Laufe der Zeit mehr und mehr festgestellt: „Das ist nicht meins.“ Er sattelte um, machte sein Hobby zum Beruf: etwas anschieben, etwas bewegen, etwas umsetzen. Manu ist nun seit vier Monaten überglücklich in seinem neuen Job als Projekt-Manager in einer Passauer Event-Agentur. Auch sein Gehalt ist mit knapp 5.000 Euro brutto monatlich top.
Clarissa (39) hat gemerkt: Sie ist nicht der 9-to-5-Typ, der den ganzen Tag den Bürostuhl drückt. Zu sehr kribbelte es ihr ständig in den Fingern, etwas voranzubringen, mit Resultaten, die man sehen kann. Den Job als Sachbearbeiterin in einer Landshuter Versicherung hat sie quittiert – und nach einer Umschulung zur Fachwirtin für Personal-Dienstleistungen ist sie nun als Recruiterin dafür zuständig, anderen Leuten zum Quereinstieg zu verhelfen. Sie ist auf Messen unterwegs, online in den Social Medias und durchforstet als Job-Scout die Stellenanzeigen nach neuen Talenten. Ihre Belohnung: Gut 4.500 Euro brutto pro Monat.
Merhad (44) war schon immer mehr in der digitalen Welt unterwegs als in der realen. Er ist Gamer, Computer-Profi und befasst sich privat schon seit Jahren mit den Themen SEO, Search Engines wie Google und sozialen Medien wie Facebook, TikTok, Instagram, Twitter & Co. Seinen Job in einer Dingolfinger Autowerkstatt hat er hingeschmissen und ist nun als Performance Marketing Manager für Web-Analysen, Unternehmenszahlen und den Web-Auftritt einer Dingolfinger Unternehmensberatung zuständig. Verdienst: 3.800 Euro pro Monat.
Stellen im Bereich Transport
Wenn ihr nicht der geborene Organisator seid aber Auto fahren liebt, dann haben wir was für euch: Berufe im Segment Transport.
Taxifahrer: Hier müsst ihr einen Personenbeförderungsschein in der Tasche haben und mindestens 21 Jahre alt sein. Obendrein ist körperliche und geistige Gesundheit ein Must-have. Dann könnt ihr monatlich gut 2.000 Euro verdienen.
Bus- oder LKW-Fahrer: Hier sind bis zu 2.800 Euro brutto pro Monat drin. Auch hier gilt: psychische und physische Fitness sowie die Ausbildung zur entsprechenden Fahrerlaubnis.
Chauffeur: Wer's Luxus liebt und auf Bling-Bling oder Schickimicki steht – für den könnte der Job als Chaffeur das Richtige sein. Bis zu 3.600 Euro Bruttoverdienst sind hier möglich, wenn ihr gut betutchtes Klientel aus den Bereichen Politik, Entertainment, Wirtschaft, Sport von A nach B chauffiert.
Lokführer oder Zugbegleiter: Wer gerne auf Reisen ist und das Bahnfahren liebt, ist hier an der richtigen Stelle. Ihr könnt euch zum Eisenbahner ausbilden lassen, dann seid ihr bald Lokführer und verdient rund 3.200 Euro brutto. Ein paar Mark weniger erhaltet ihr als Zugbegleiter. Auch hier ist eine dreijährige Ausbildung nötig.
Berufseinstieg im Bereich Pflege
Wer nicht nur für seinen Geldbeutel etwas Gutes tun will, sondern auch für seine Mitmenschen, ist womöglich im Pflegebereich bestens aufgehoben. Nicht erst seit der Corona-Pandemie werden hier Fachkräfte händeringend gesucht. Egal ob Krankenhaus, Alten- und Seniorenheim oder Pflegestation – der Mangel an qualifiziertem und einfühlsamem Personal ist groß.
Ihr könnt sogar beispielsweise als ungelernte Hilfskraft quereinsteigen: Als Alltagshelfer betreut ihr Senioren und pflegebedürftige Menschen, ihr helft ihnen beim Alltag, geht mit ihnen oder für sie einkaufen, erledigt Amtswege und gestaltet die Freizeit. Als Pflegehilfskraft benötigt ihr ebenfalls keine Ausbildung. Hierbei versorgt ihr beispielsweise Wunden, erledigt das Blutdruckmessen und kümmert euch um die Körperhygiene bei alten bzw. pflegebedürftigen Personen.
Über den Quereinstieg in einen Pflegeberuf solltet ihr nachdenken, wenn ...
... ihr den Umgang mit älteren und hilfsbedürftigen Menschen liebt
... ihr kein Problem habt, Patienten zu waschen, zu pflegen
... ihr mit Blut, Erbrochenem und anderen Körperausscheidungen klarkommt
... ihr Geduld und Respekt mitbringt beim Umgang mit alten und kranken Menschen
... ihr mit Schichtdienst kein Problem habt
... ihr zuverlässig seid und gut organisieren könnt
Umschulung und Ausbildung im Pflegeberuf
Pflegeassistent: Eine einjährige Ausbildung an einer Pflegefachschule ist erforderlich. Ihr übernehmt die Betreuung ambulanter oder stationärer Patienten.
Gesundheits- oder Krankenpfleger: Hier ist eine dreijährige Ausbildung Voraussetzung, da eure künftige Tätigkeit Einfluss aufs gesundheitliche Wohlbefinden der Menschen in Krankenhäusern oder Pflegeheimen hat.
Ihr interessiert euch für andere Berufszweige? Dann stöbert doch in unseren beiden vorangegangen Blogbeiträgen mal, ob hier etwas Passendes für euch dabei ist. In diesem Blog geht es um Optionen in den Sparten Soziales und IT – und im zweiten von drei Blog-Beiträgen dreht sich alles rund um Sport, Natur und Kreativität.